TuS-Vorsitzende will sich zurückziehen
Zwingenberg. Zwischen dem März 2020 und dem März 2021 hat der TuS Zwingenberg 123 Mitglieder verloren. Das ist das Vierfache der sonst üblichen Veränderungszahlen und mehr als das Doppelte der Teilnehmer, die sich zur Mitgliederversammlung des Vereins in der Delp-Halle eingefunden hatten.
Vor dem Hintergrund, dass wegen der Pandemie der Verein im vergangenen Jahr zum Teil lahmgelegt war und somit auch nicht viel zu berichten gab, war diese negative Entwicklung für Vorsitzende Anette Klüber-Meyer Anlass, etwas genauer auf diese Ausnahmesituation zu schauen.
Sie verwies auf die Bedeutung der Vereine als wichtiger sozialer Anker im Allgemeinen und für die Gesunderhaltung im Besonderen. Ohne diese Angebote würde die Gesellschaft sozial verarmen. Dazu komme, dass mangels Beschäftigungsmöglichkeiten der Verein sein „Personal“ verliere. Ähnlich wie in der Gastronomie seien die stundenweise beschäftigten Übungsleiter auf Einnahmen angewiesen und mussten sich daher nach einer gewissen Zeit nach anderen Einkommensquellen umschauen.
Zusätzlich gehen mit dem Verlust von Mitgliedern auch die verloren, die durch ihre ehrenamtliche Mitarbeit den Sportbetrieb aufrechterhalten. Denn der Verlust an Mitgliedern kann in diesen schwierigen Zeiten auch nicht durch Neueintritte kompensiert werden. Um aber weitere Austritte zu verhindern und den treuen Mitgliedern entgegenzukommen, hat sich der TuS-Vorstand für eine Beitragsreduzierung entschieden. Da in den Pandemiezeiten 2020/2021 viele Sportangebote von den Mitgliedern nicht genutzt werden konnten, will der Verein auf den Einzug des Beitrags für das vierte Quartal 2021 verzichten. Während sich der Vorstand einstimmig für diese Regelung ausgesprochen hatte, gab es unter den Mitgliedern geteilte Meinungen. Zehn waren dagegen und zwölf enthielten sich, aber die Mehrheit folgte dem Vorstandsbeschluss.
Dickes Lobs für ein tolles Team
Nicht ganz einstimmig bei drei Nein-Stimmen und sieben Enthaltungen übertrug die Mitgliederversammlung außerdem dem Vorstand die Genehmigung, künftige Beitragsreduzierungen für angeordnete Betriebsunterbrechungen ohne Mitgliederentscheid beschließen zu können.
Dank sagte die Vorsitzende ihrem kompletten Vorstandsteam sowie den Abteilungsvorständen, die bereitwillig die Herausforderungen angenommen und mit Online-Angeboten Alternativen geschaffen hatten. Auch die TuS App sei auf den Weg gebracht worden und werde inzwischen von fast 300 Mitgliedern regelmäßig genutzt. Pandemiebedingte Vorschriften und Regularien seien zur Aufrechterhaltung des Sportbetriebs durchgearbeitet und aufgestellt worden, dankte sie ihrer Stellvertreterin Sandra Gerhard und Schatzmeister Dirk Gerhard sowie Schriftführerin und Vereinsmanagerin Irene Domsel, die sowohl den Vorschriften-Dschungel als auch die Abrechnungs-Tücken beherrschte. Ohne ein verlässliches und gut zusammenarbeitendes Team wären diese Aufgaben nicht zu managen gewesen.
Schnee nur im Fernsehen
Aus ihren Abteilungen berichteten Karl-Heinz Ritsert vom Handball, Sandra Gerhard vom Turnen und Gesundheitssport und Friedel Demel von der Skiabteilung, die diesmal „den Schnee nur im Fernsehen gesehen“ hat. Jetzt hofft man darauf, die Fahrten im Dezember, Januar und März durchziehen zu können.
Für 25-jährige Mitgliedschaft im TuS Zwingenberg konnte Anette Klüber-Meyer zum Abschluss der Versammlung Ute Lütke mit Urkunde, Vereinsnadel und Weinpräsent ehren.
Im Vorgriff auf das kommende Jahr appellierte sie an die Mitglieder, zu überlegen, ob sie durch eine Amtsübernahme den Verein unterstützen möchten. Denn im kommenden Jahr sind Vorstandswahlen erforderlich und Anette Klüber-Meyer wird dann nicht mehr kandidieren.